Umwelt-Wiki
Registrieren
Advertisement

Das Wichtigste in Kürze

Der Straßenverkehr macht 20% des weltweiten, vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes aus. Ein deutsches Auto hat einen Ausstoß von im Schnitt 170 g CO2 pro gefahrenem Kilometer (tazjournal 1/2007, S. 26). Das muss nicht sein. Erstens ginge es viel besser mit besserer Technik und vernünftigen PS-Zahlen, zweitens gibt es auch für Autos andere Energieträger (Ökostrom, Pflanzenöl).

Daher:

  • Autokauf vermeiden
  • Autofahrten vermeiden
  • Zusammen fahren statt allein: Car-Sharing, Fahrgemeinschaften, www.mitfahrzentrale.de (kostenlos!), Taxis etc.
  • Bei Kurzstrecken: in der Regel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit ÖPNV.
  • Bei Langstrecken: oft (z.B. von Stadtmitte zu Stadtmitte) ist die Bahn unschlagbar schnell (und sowieso immer parkplatzsparend).
  • Spritsparend fahren (Tipps s.u.)
  • Wenn schon Autokauf (egal ob gebraucht oder neu): auf Öko-Werte des Autos achten (s.u.) und ohne extra breite Reifen und ohne Klimaanlage kaufen
  • Bei knapper Kasse: gebrauchter Opel Corsa 1.0 ist relativ okay, (außerdem fallen ca. 20% des CO2-Ausstoßes eines Autos über dessen gesamte Lebenszeit während der Produktion an. Daher, vor allem bei Wenigfahrern: gebraucht kaufen.)
  • Neuwagen-Kauf: Siehe ecotopten.de um den Richtigen zu finden
  • Außerhalb der Masse gibt es auch Sparten-Autos, die noch besser sind.

Car-Sharing

Car-Sharing steht für "organisiertes Autoteilen"; eine Gruppe von Leuten teilt sich also einen mehr oder weniger großen Fuhrpark. Die meistens im Stadtgebiet verteilten Autos werden in der Regel über eine rund um Uhr besetzte Buchungszentrale reserviert. Zugang zum Fahrzeug erhält man über eine Chipkarte (Kreditkartenformat), andere Transpondersysteme oder indem man sich den Autoschlüssel aus einem Tresor am Stellplatz holt. Abgerechnet wird immer die reservierte Zeit und die gefahrenen Kilometer.


Umweltnutzen:

1.) Pro Car-Sharingfahrzeug werden 5-7 Privat-Pkw ersetzt und damit auch die für Herstellung und Entsorgung notwendige Energie, CO2 und Rohstoffe.

2.) Weniger Pkw bedeuten mehr Platz in der Stadt, der z.B. durch zusätzliche Baumpflanzungen oder Spielflächen genutzt werden könnte.

3.) Man hat für jeden Weg einen echten Vollkostenvergleich mit anderen Verkehrsmitteln und entscheidet sich deshalb häufiger fürs Zufußgehen, Radfahren oder Bus- und Bahnbenutzung.

4.) Durch die im Vergleich zu wenig genutzten Privat-Pkw intensivere Nutzung der geteilten Autos findet schneller eine Verjüngung des Fuhrparks statt und umweltfreundlichere Fahrzeugkonzepte kommen zur Anwendung.


Wirtschaftlicher Nutzen:

Die Nutzer sparen sich Kosten für Anschaffung, Inspektionen, TÜV, Versicherung, Steuern, Parkplatz usw und zahlen im Wesentlichen nur für die einzelne Nutzung der Autos. Einige Anbieter nehmen allerdings eine monatliche Grundgebühr von bis zu 20 Euro. Meist ist bei Eintritt noch eine (Kautions-)Einlage fällig, die bei Kündigung i.d.R. unverzinst zurückgezahlt wird. Dafür kann man sich aber aus dem Fuhrpark immer das passende Fahrzeug für den Nutzungszweck aussuchen (Kleinwagen, Kombi, Cabrio).

Einen Überblick über die meist lokalen Anbieter findet man unter

Über sogenannte Quernutzungen können Mitglieder aus der Stadt X auch Fahrzeuge beim lokalen Anbieter in Stadt Y nutzen (z.B. Kombination Bahnanreise + Autofahrt vor Ort).

Einige überregionale Anbieter:

Und auch wenn's dekadent wirkt: Taxi fahren kann eine echte Alternative sein! Verglichen mit dem Kauf und Unterhalt eines Autos sind da einige Fahrten drin, mit Tür-zu-Tür-Transportation.

Fahrweise

Die eigene Fahrweise hat großen Einfluss auf den Spritverbrauch. Die großen Automobilclubs und Umweltorganisationen bieten Informationen und Kurse zu Sprit sparender Fahrweise an. Hier ein paar Tipps:

  • Bei Kurzstrecken Auto stehen lassen:
- 50% aller Fahrten sind unter 5 Kilometern.
- Der kalte Motor verbraucht bis zu 30 Liter auf 100 Kilometer.
- Also lieber zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus.
  • Schonend fahren:
- Hochtourig fahren verbraucht mehr Sprit - also maximal 2000 Umdrehungen/Minute.
- Bei Tempo 50 schon im höchsten Gang fahren! Das geht problemlos.
- Wenn der Wagen rollt, nicht Kupplung treten, sondern Gas wegnehmen: moderne Motoren haben eine Schubabschaltung, die Spritzufuhr wird bei schiebenden Motor abgeschaltet. Ein ausgekuppelter Motor läuft weiter im Leerlauf.
- nicht schneller als ca. 120 km/h fahren
  • Weniger Extras:
- Autos ohne Klimaanlage kaufen bzw. diese nicht benutzen (entspricht 1 Liter/100 Kilmoter extra!), ein offenes Fenster verursacht aber auch wieder einen höheren Spritverbrauch (daher: Kurzstrecken ohne Klimaanlage, Langstrecken mit Klimaanlage, aber nicht auf volle Leistung, sondern nur ein paar Grad unter der Umgebungstemperatur)
- Auch die Standheizung erhöht den Verbrauch
- Dachgepäckträger usw. nach Gebrauch sofort abmontieren (zerstören die Windschnittigkeit und sind Ballast)
- Schwerer, unnötig mitgeführter Ballast kostet ebenfalls unnötig Sprit


(Quelle: Hanna Gersmann: Umweltfreundlich auch in alten Karossen. In: taz vom 13.04.2007, Seite 3).

Außerdem: Sprit schonende Fahrweise erhöht auch die Lebensdauer des Wagens (was wieder Ressourcen spart). Auch auf den technischen Zustand des Wagens sollte geachtet werden. Zu geringer Luftdruck, zu wenig oder falsches Öl usw. kosten unnötig Sprit. Zu spät entdeckte Mängel oder Defekte verringern die Lebensdauer (s.o.).


Siehe auch: Tipps von Nabu (inkl. Spritspar-Fahrtrainings-Angebote) http://www.nabu.de/m01/m01_07/ und gruendungszuschuss.de http://www.gruendungszuschuss.de/unternehmerwissen/buero-technik/newstipps/blog/co2-sparen-ganz-praktisch-so-reduzieren-sie-ihren-sprit-verbrauch.html


Alternative Kraftstoffe für normale Autos

  • Flüssiggas: (Propan-Buthan-Gemisch) - Umrüstung auf Flüssiggas bei Benzinern möglich: 25% weniger Treibhausgase: - Kostet mindestens 2000 Euro, spart aber je nach Preisdifferenz zu Benzin ca. 50% Spritkosten, die Motorleistung sinkt etwas.
  • Erdgas
  • Pflanzenöl:
  • Biodiesel: - kommt sehr drauf ein, woher er kommt, denn sonst ist das Ganze nur ein sehr CO2 INTENSIVER Ersatz für fossile Brennstoffe, siehe http://www.biofuelwatch.org.uk/background.php. Biodiesel ist eine Weiterverarbeitung von Pflanzenöl. Biodiesel könnte von Dieselöl-Autos getankt werden, dem entgegen steht aber das Biodiesel ein Lösungsmittel ist das Dichtung angreifen und zerstören kann, Fahrzeuge müssten also umgerüstet werden. Reiner Biodiesel macht ebenso Probleme mit modernen Motoren (Direkteinspritzer), die Hersteller haben diese deswegen nicht freigegeben.
  • allgemeine Anmerkung: Diesel arbeitet generell mit einem besseren Wirkungsgrad als Benzin. Bezogen auf den Kilometer ist der Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß geringer. Probleme macht allerdings die Zusammensetzung des Abgases! Die ausgestoßenen Feinstäube z.B. stehen im Verdacht Krebsauslösend zu sein. Katalysatoren sind bisher kaum eingebaut, Rußfilter und befinden sich noch in der Entwicklung.

Vorab-Entscheidung beim Autokauf: Lang- oder Kurzstrecke?

Wenn Du Dich entschlossen hast, wirklich ein Auto zu kaufen, musst Du wissen, wofür Du es brauchst. Danach ergibt sich, was für ein Auto es sein sollte:

Bei Langstrecken macht es keinen Sinn einen Hybrid zu kaufen (auf Langstrecken nämlich ein nachteil) oder ein reines E-Auto (zu kleine Reichweite). Daher siehe in solch einem Falle bei Gebrauchtwagen und Neuwagen. Man kann aber auch dann immer noch einen Diesel-Wagen kaufen und zu einem Pflanzenöl-Wagen umbauen (s. u.) in Frage. Bei starker Geldknappheit auch ein Opel Corsa 1.0 (s. u.).


Gebrauchtwagen-Kauf

Wenn du nicht so viel Geld hast, ist die Wahl auch nicht einfach, denn auch Gebrauchtwagen unterscheiden sich natürlich enorm in ihren Umweltauswirkungen. Manchmal kann es auch die beste Wahl sein, sich selbst bei genügend grossem geldbeutel ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen (z.B. bei seltener Nutzung): denn bei einem Gebrauchten muss für Dich kein neuer Wagen direkt produziert werden (Und die Produktion macht eine ganze Menge aus - Die Produktionsenergie für ein Auto macht einen nicht unwesentlichen Teil der Gesamtwirkung eines Fahrzeuges aus!).

Das Problem bei gebrauchten ist meist, das sich zwar leicht Umwelt-Informationen finden lassen für aktuelle Modelle - nicht aber für Gebrauchte. Bei älteren Fahrzeugen gestaltete sich die Suche also als viel schwieriger. Hier musste man sich durch veraltete Auto-Umweltlisten wühlen. Also quasi eine Zeitreise unternehmen, und sich eine solche Ranking-Liste von, sagen wir, 1998 besorgen und dann schauen, was unter den damals aktuellen Autos "umweltfreundlich" war, um letztendlich dieses Modell heute gebraucht kaufen.

Dies ist in jüngester Zeit allerdings stark vereinfacht worden, da nun der Verkehrsclub Deutschland seine Umweltlisten auch rückwirkend zur Verfügung gestellt hat. Zumindest die letzten Jahre sind dort kostenfrei abgedeckt: siehe hier. Die Listen von noch weiter zurückliegenden Jahrgängen sind uns vom VCD freundlicherweise zur Verfügung gestellt worden - und sind hier einzusehen.

Beispiel:

Wenn Du einzeln oder ein Pärchen bist (also eine fünfköpfige Familie würde wohl anders auswählen) und einen Kleinen, und auch heute günstigen und (auch heute noch) relativ umweltfreundlichen Wagen suchst, der auch noch etwas wie einen Kofferraum hat mit umklappbaren Sitzen, und wenn Du dann noch einen Wagen willst, der halbwegs sicher ist - und dich also dafür durch sämtliche alten Listen wühlst... dann könntest Du zum Beispiel bei folgendem Wagen hängenbleiben:

Benziner:

  • Opel Corsa 1.0 eco, ab ca. Baujahr 2000 (oder auch: Corsa 1.0 ohne "eco", also mit Gangschaltung. Eventuell auch Corsa 1.2. Verbrauch geht dann jeweils einw enig nach oben)

Diesel:

  • Oder wie wäre es mit einem gebrauchten Diesel (vielleicht sogar ein VW Lupo 3L?), den man dann (s.u.) auf Pflanzenöl umrüstet? Wenn man dann noch regionales Öko-Pflanzenöl tankt und kein "Bio-Kraftstoff", für dessen Plantagen Regenwald abgeholzt wurde mit den katastrophalsten Folgen (man muss schon auf Verfügbarkeit hier vor Ort achten), dann ist ein solcher Wagen sogar aktuell einem sehr teuren Hybrid-Auto umweltmässig weit vorraus!

Dies sind nur Beispiele (andere Beispiele wären z.B. VW Lupo 3l). Aber es gilt generell: es lohnt sich enorm, die alten Umweltlisten durchzugehen. Umweltschutz lohnt sich auch bei Gebraucht-Wagen.

Neuwagen-Kauf

Die besten Links:

  • Hybrid-Autos sind im Prinzip besser als herkömmliche Wägen - im Stadtverkehr. Aber wenn man nur Langstrecken fährt, lohnen sie sich leider nicht: auf Langstrecken also durch Hybrid keine Spritverbrauchsreduzierung.

Langstrecken-Autos:

  • loremo.com neues, sehr effizientes Auto (1,5l Diesel/100km) - wird sich noch in der Praxis beweisen müssen. Soll bald produziert werden. Ein schönes Konzept - aber immer noch basierend auf fossiler Energie (und immer noch nicht klar, ab wann oder ob jemals erhältlich).
  • Pflanzenöl-Autos (umgebaute Massen-Autos) & das Pflanzenöl aus regionalem Öko-Anbau - ist schon fast ein Null-CO2-Auto. [1](1)

Kurzstrecken-Autos:

  • E-Motoren: Wesentlich besserer Wirkungsgrad als Verbrennungsmotoren. Geringes Gewicht und tanken mit Ökostrom macht Leichtelektromobile zu den ökologischsten Motorfahrzeugen.
  • Twike: E-Motor und, wer will, zusätzlich Muskelkraft (Pedale). Ausgereift. 20.000 Euro neu. Zwei Personen. Mit Li-Ion-Batterien seit 2009 bis zu 200 km Reichweite bei sparsamer Fahrt, 150 km bei schneller Fahrt. 85 km/h Spitze. Guinessbuch-Eintrag: Effizientestes Serienfahrzeug der Welt mit ca. 0,5 l Benzinäquivalentverbrauch auf 100 km (5 kWh).
  • City EL: E-Motor. 55 km/h Spitze. 50 km Reichweite. Auch für 16-jährige.
  • Think City
  • VisionGreen: Greeny AC1. E-Motor. 2 plus 2 Plätze. 18PS. 80 km/h Spitze. 50-80 km Reichweite. 13.000 Euro neu. Verbrauch äquivalent zu einem Liter Benzin auf 100km.

Voraussichtlich 2009 in Serie erscheinende Elektroauto Modelle:

  • Tazzari Zero ca.140Km Reichweite; ca. 90km/h Spitze, Preis: unter 20.000 Euro
  • Hotzenblitz: Ca. 70 km Reichweite, ca. 120Km/h. Bericht
  • FlowAir: "Derartige Fahrzeuge wurden seit den 1990er Jahren immer wieder vorgestellt, jedoch konnte ihre Alltagstauglichkeit und Rentabilität bisher nicht nachgewiesen werden" [2]. Daher heisst es erst einmal (und seit Jahren): abwarten. Noch sollte man wohl eher vorsichtig mit Vorauszahlungen sein. MDI verschiebt seit Jahren den Produktionstermin nach vorn. Sollte es einmal zur Markteinführung kommen: Das Auto soll mit reiner Druckluft angetrieben werden, die man über einen ((Öko-)strombetriebenen) Kompressor in den Tank bringt. Diverse Modelle sollen ab ca. 3.500 Euro werden. Verbrauch soll äquivalent zu zwei Liter Benzin auf 100km sein. Reichweite soll bis 800km und das Auto damit ein vollwertiger Ersatz für konventionelle Fahrzeuge (bei 110 km/h Spitze). Auch als Hybrid-Modell geplant. Wie gesagt: hierbei erst einmal abwarten, und/oder sich näher informieren ([3]).

voraussichtlich 2010 in Serie erscheinende Elektroauto Modelle:

  • Mitsubishi I-MIEV. E.Motor. Höchstgeschwinidigkeit 130 km/h, Reichweite 100 km (mit Klimaanlage) bis 140 km. Bereits jetzt in Japan in Serien erhältlich, voraussichtlich ab 2010 in Deutschland erhätlich.

Ersatzteile

Folgende Tipps sparen Sprit:

  • Leichtlaufreifen verwenden, (siehe Reifen), den Reifendruck verwenden der auf dem Reifen steht. Der Druck kann rund 0,5 bar höher sein als angeschrieben. Dadurch verringert sich der Fahrkonfort nur minimal, der Verbrauch wird aber gesenkt.
  • Auf außen an der Karosserie angebrachten Zubehörteile wie Zusatzscheinwerfer verzichten. Sie alle erhöhen den CW Wert und machen die Arbeit der Konstrukteure zu nichte.

Links

Advertisement