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Das Gehzeug kann ein Auto nicht 100%ig simulieren. Drastischer als im wahren Straßenverkehr, wird die Konstruktion von nur einer Person getragen, wenngleich im Straßenverkehr ein Auto mit durchschnittlich immerhin 1,5 bis 1,7 Personen besetzt ist<ref>[http://www.bahn.de/p/view/planen/reiseplanung/umc/1_umweltbilanz.shtml »Der UmweltMobilCheck der Deutschen Bahn: Umweltvergleiche aus dem Rechner«] / [http://www.stmwivt.bayern.de/energie/energiespartipps/frames/06mobil.html Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie über MOBILITÄT] </ref>. Dagegen sind - außer bei Sondermodellen - die Aspekte von Lärm- und Abgasbelastung durch echte PKW beim Gahzeug nicht repräsentiert. Auch erscheint der Platzverbrauch weniger drastisch - unbeachtet bleiben:
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Das Gehzeug kann ein Auto nicht 100%ig simulieren. Drastischer als im wahren Straßenverkehr, wird die Konstruktion von nur einer Person getragen, wenngleich im Straßenverkehr ein Auto mit durchschnittlich immerhin 1,5 bis 1,7 Personen besetzt ist<ref>[http://www.bahn.de/p/view/planen/reiseplanung/umc/1_umweltbilanz.shtml »Der UmweltMobilCheck der Deutschen Bahn: Umweltvergleiche aus dem Rechner«] / [http://www.stmwivt.bayern.de/energie/energiespartipps/frames/06mobil.html Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie über MOBILITÄT] </ref>. Dagegen sind - außer bei Sondermodellen - die Aspekte von Lärm- und Abgasbelastung durch echte PKW beim Gahzeug nicht repräsentiert. Auch erscheint der Platzverbrauch weniger drastisch, die erzielbare Mobilität (zurücklegbare Wegstrecke in einer bestimmten Zeiteinheit) liegt mit dem Gehzeug im Promillebereich eines PKW, der Zusatznutzen "Lastentransport" (transportierbare Masse wie zB. Einkäufe oder auch Arbeitsmittel) ebenso. Der Komfort eines Gehzeugs erreicht insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen nicht ganz den eines PKW. Unbeachtet bleiben:
 
* Freie Straße, die bei Geschwindigkeiten über Schrittgeschwindigkeit als Gefahrenraum ebenfalls nicht benutzt werden kann
 
* Freie Straße, die bei Geschwindigkeiten über Schrittgeschwindigkeit als Gefahrenraum ebenfalls nicht benutzt werden kann
 
* Platz für Sicherheitsabstand zwischen fahrenden PKW
 
* Platz für Sicherheitsabstand zwischen fahrenden PKW

Version vom 23. März 2011, 12:42 Uhr

Gehzeug

Das Gehzeug

Gehzeug Originalskizze Konflacher

Originalskizze von Dr. Hermann Knoflacher

Unter Gehzeug versteht man eine 1975 von Dr. Hermann Knoflacher erdachte und gebaute Konstruktion, welche die Diskrepanz zwischen dem Platzbedarf eines PKWs und dem eines Fußgängers illustrieren und damit die Fehlentwicklungen in der Verkehrsplanung aufzeigen und karikieren soll. Letztlich soll die Groteskheit dieser Verhältnisse ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden, damit Projekte wie Autofreie Innenstädte an Akzeptanz gewinnen. Bei der "Erfindung" handelt es sich um einen Holzrahmen in der Größe eines Mittelklassewagens (4,30 x 1,70 m), den sich ein Fußgänger umhängen kann, um das Recht auf Raum in der Öffentlichkeit in Anspruch zu nehmen, das auch Autofahrern zugesprochen wird. Als Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und -technik an der Technischen Universität Wien macht Knoflacher mit dem Gehzeug darauf aufmerksam, dass, wenn alle Fußgänger auf den Gehsteigen so viel Platz bräuchten, wie Autos auf der Straße, es dort schnell zu den selben Verkehrsverhältnissen käme: Riesiger Platzverbrauch, Staus und der Ruf nach Verbreiterung der Gehwege.

Das Gehzeug wird heute vor allem in Österreich verwendet. In Demonstationen gehen teilweise größere Gruppen mit den umgehängten Platzhalten, um die Verkehrspolitik- und -entwicklung anschaulich zu kritisieren [1].

Kritik

Das Gehzeug kann ein Auto nicht 100%ig simulieren. Drastischer als im wahren Straßenverkehr, wird die Konstruktion von nur einer Person getragen, wenngleich im Straßenverkehr ein Auto mit durchschnittlich immerhin 1,5 bis 1,7 Personen besetzt ist[2]. Dagegen sind - außer bei Sondermodellen - die Aspekte von Lärm- und Abgasbelastung durch echte PKW beim Gahzeug nicht repräsentiert. Auch erscheint der Platzverbrauch weniger drastisch, die erzielbare Mobilität (zurücklegbare Wegstrecke in einer bestimmten Zeiteinheit) liegt mit dem Gehzeug im Promillebereich eines PKW, der Zusatznutzen "Lastentransport" (transportierbare Masse wie zB. Einkäufe oder auch Arbeitsmittel) ebenso. Der Komfort eines Gehzeugs erreicht insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen nicht ganz den eines PKW. Unbeachtet bleiben:

  • Freie Straße, die bei Geschwindigkeiten über Schrittgeschwindigkeit als Gefahrenraum ebenfalls nicht benutzt werden kann
  • Platz für Sicherheitsabstand zwischen fahrenden PKW
  • Raum um ein parkendes Auto, damit dessen Türen noch geöffnet werden können
  • Abstand, den man, z.B. mit dem Fahrrad von realen PKW hält, um nicht Gefahr zu laufen, deren Lack zu zerkratzen

Von manchen Autoren der Wikipedia wird die Idee außerdem als "Spielerei" bezeichnet [3].

Links

Quellen