Ein Passivhaus ist ein Haus, welches im Vergleich zu bestehenden Bauten, super gedämmt ist. Das bedeutet, es hat neben dem Mauerwerk und den Decken/Böden, eine Wärmedämmung, die grob gemessen rund 40 cm beträgt. Daneben hat es Fenster (hauptsächlich nach Süden und weniger nach Osten und Westen gerichtet), die ebenfalls gut gedämmt sind (der Begriff Isolierglasfenster ist eigentlich nicht richtig), d. h. Drei-Scheiben-Verglasung mit einem U-Wert von noch deutlich unter 1,... Sie dienen dazu, Sonnenstrahlung einzufangen und in das Gebäude zu leiten. Das Wort Passivhaus erklärt auch, dass das passive Einfangen der Sonnenstrahlung das Entscheidende ist und nicht eine aktive Heizung welche Öl, Kohle, Gas oder andere Brennstoffe verbrennt. Ein Passivhaus hat keine aktive Heizung mehr, die primär zur Erwärmung der Räumlichkeiten dient.
Nach dieser ersten primären Erklärung kommt der 2. Schritt: Neben der Super Dämmung ist das Haus gegen Undichtigkeiten - wo Luft hinaus-, bzw. hereinströmen kann - gesichert. Das heißt, alle Öffnungen (neben den zu öffnenden und und schließenden Türen und Fenstern) sind verklebt und geschlossen. So wird verhindert, dass warme Luft unkontrolliert nach draußen, bzw. kalte Luft unkontrolliert ins Haus strömen kann. Denn die unbedingt erforderliche Einrichtung eines Passivhauses ist eine (Zentrale) Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Solche Lüftungsanlagen sind in Skandinavien und teilweise in den USA schon lange in Betrieb. Sie haben die Aufgabe im super gedämmten Haus, die verbrauchte Luft nach außen zu befördern. Vorher wird die warme Abluft aber gekühlt und die kalte hereinströmende Luft erwärmt. Eine gute Lüftungsanlage kann so rund 90 % der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen.
Ein Passivhaus hat im Vergleich zu einem Haus aus den 1960er-/1970er-Jahren einen rund 90 % geringeren Energieverbrauch. Das heißt, bei einer Größe von rund 150 qm (Standard in DE für 2 Erwachsene und 2 Kinder) und einem Verbrauch von ca. 3.000 Liter Öl/oder 3.000 Kubikmeter Erdgas hat es nur noch einen Bedarf von rund 300 Liter Heizöl/300 Kubikmeter Erdgas.
Diese relativ geringen Mengen werden in Zukunft durch Warmwasserkollektoren, Fotovoltaikanlagen und Vorwärmung der angesaugten Luft aus dem Erdboden gewonnen.